Freitag, 23. Oktober 2015

Wissen und Iman sind die besten Ausrüstungen für das Herz und die Seele

Wissen und Iman sind die besten Ausrüstungen für das Herz und die Seele des Mannes mit dem der Diener (von ALLAH ta'ala) erhöht werden kann in der Welt und Akhira.
Deswegen: Wisse, möge ALLAH ta'ala dir die Fähigkeit zur Gehorsamkeit IHM gegenüber geben, dass die Hanifiyya - die Religion Ibrahims - derart ist, dass du ALLAH ta'ala allein anbetest und die Religion aufrichtig nur für IHN (subhanahu wa ta3ala) widmest, so wie ALLAH (subhanahu wa ta3ala) sagt:
وَمَا خَلَقْتُ الْجِنَّ وَالْإِنْسَ إِلَّا لِيَعْبُدُونِ
Und ICH habe die Dschinn und die Menschen nur darum erschaffen, damit sie MIR dienen.( 51:56)
Wenn du daher begreifst, dass ALLAH (subhanahu wa ta3ala) dich zu Seiner Anbetung (Ibadah) erschaffen hat, dann wisse, dass Ibadah keine Ibadah ist, solange sie nicht vom Tauhid (d.h. Einheit und Einzigkeit ALLAHs) begleitet wird. Ähnlich ist das Gebet kein Gebet, solange es nicht vom Wudhu', (ritueller) Reinheit, begleitet wird. Falls deshalb Shirk (Beigesellung von Partnern ALLAH (subhanahu wa ta3ala) gegenüber) in jemandes Ibadah hineingelangt, zerstört er die Ibadah, genauso wie die Unreinheit den Wudhu' zerstört.
Wenn du daher verstehst, dass Shirk jemandes Ibadah - wenn man sie miteinander vermengt - zerstört, die Handlungen ungültig macht (ahbata) und dafür sorgt, dass der Muschrik (Shirk- Begehende) für ewig im Feuer bleiben wird, dann wirst du verstehen, dass die Erlangung von Wissen hierüber die wichtigste Sache ist, wozu du verpflichtet bist. ALLAH wird dich vielleicht damit von dieser Falle des Shirk befreien, worüber ER (subhanahu wa ta3ala) sagt:
إِنَّ اللَّهَ لَا يَغْفِرُ أَنْ يُشْرَكَ بِهِ وَيَغْفِرُ مَا دُونَ ذَلِكَ لِمَنْ يَشَاءُ
Wahrlich, ALLAH wird es nicht vergeben, dass Ihm Götter zur Seite gestellt werden: doch Er vergibt, was geringer ist als dies, wem Er will.( 4:116)

  • Allah ta'ala sagt:

    • لَقَدْ جِئْنَاكُمْ بِالْحَقِّ وَلَكِنَّ أَكْثَرَكُمْ لِلْحَقِّ كَارِهُونَ
      Wir brachten euch gewiss die Wahrheit, jedoch die meisten von euch hassen die Wahrheit. (43:78)
    • وَلاَ تَلْبِسُواْ الْحَقَّ بِالْبَاطِلِ وَتَكْتُمُواْ الْحَقَّ وَأَنتُمْ تَعْلَمُون
      Und mischt nicht Wahrheit mit Unrecht durcheinander! Und verschweigt nicht die Wahrheit, wo ihr (sie) doch kennt.(2:42)

Imam ibn Qayyim al Jawziyyah (rahimahullah) – Beschreibung des Paradieses

Imam ibn Qayyim al Jawziyyah (rahimahullah) – Beschreibung des Paradieses




Imam ibn Qayyim al Jawziyyah (rahimahullah) – Beschreibung des Paradieses


Imam ibn Qayyim al Jawziyyah (rahimahullah) sagt bezüglich des Paradieses und über die Freuden die es enthält:
Und wenn du über ihren Boden fragst, dann ist es Musk und Safran.
Und wenn du über ihren Dach fragst, dann ist es der Thron des Allbarmherzigen.
Und wenn du über ihre Kiesel fragst, dann sind das Perlen und Juwelen.
Und wenn du über ihre Gebäude fragst, dann sind sie von Ziegeln aus Gold und Silber.
Und wenn du über ihre Bäume fragst, dann gibt es keinen einzigen Baum, außer sein Stamm ist aus Gold und Silber.
Und wenn du nach ihren Früchten fragst, dann sind sie weicher als Butter und süßer als Honig.
Und wenn du über ihre Blätter fragst, dann sind sie weicher als die Weich
Und wenn du nach ihren Flüssen fragst, dann sind es Flüsse aus Milch, deren Geschmack sich nicht ändert und Flüsse aus Wein, welches denjenigen köstlich schmeckt der es trinkt und Flüsse aus Honig, welches rein ist und Flüsse aus Wasser, welches frisch ist.
Und wenn du nach ihrem Essen fragst, dann sind es Früchte was auch immer sie wollen und das Fleisch der Vögel, was auch immer sie wünschen.
Und wenn du nach ihrem Trinken fragst, dann ist es Tasnim, Ginger und Kaafoor.
Und wenn du nach ihren Trinkbehältern fragst, dann sind sie Kristallklar und sind aus Gold und Silber.
Und wenn du nach ihrem Schatten fragst, dann würde ein schneller Reiter, durch einen Schatten eines Baumes 100 Jahre lang reiten.
Und wenn du über ihre Weite fragst, dann wird der niedrigste Bewohner mit seinem Königreich, Wände, Paläste und Garten, eine Strecke haben, für die man 1000 Jahre reisen muss.
Und wenn du nach ihren Zelten und Lagern fragst, dann ist ein Zelt wie eine hohle Perle, welche 60 Meilen lang ist.
Und wenn du nach ihren Türmen fragst, dann haben sie Zimmer über Zimmer in Gebäuden die Flüsse unter sich fließen haben.
Und wenn du darüber fragst, wie weit es in den Himmel reicht, dann schaue zu dem leuchtenden Stern der sichtbar ist, genauso weit ist sie, sodass das Auge sie nicht erreichen kann.
Und wenn du nach der Kleidung ihrer Bewohner fragst, dann sind sie aus Seide und Gold.
Und wenn du nach ihren Betten fragst, dann sind die Bettdecken aus feinster Seide.
Und wenn du nach den Gesichtern der Paradiesbewohner und nach ihrer Schönheit fragst, dann sind sie wie der Mond.
Und wenn du nach ihrem Alter fragst, dann sind sie nach dem Abbild Adams, 33 Jahre, der Vater der Menschheit.
Und wenn du danach fragst, was sie hören werden, dann ist es das Singen ihrer Frauen der Hur al-’ayn und
schöner als ihre Stimmen, sind die Stimmen der Engel und der Propheten, und schöner als diese Stimmen ist die Rede vom Herrn der Welten.
Und wenn du nach ihren Bediensteten fragst, dann sind es junge Knaben, von ewiger Jugend, die zerstreuten Perlen ähneln.
Und wenn du nach ihren Bräuten und Frauen fragst, dann sind sie jung und vollbusig und die Flüssigkeit der Jugend fliegt durch ihre Glieder. Die Sonne rennt über die Schönheit ihres Gesichtes, wenn sie es zeigt, Licht scheint zwischen ihren Zähnen, wenn sie lächelt. Wenn du ihre Liebe triffst, dann sag was auch immer du willst, während du die schönen Lichter genießt. Man sieht sein Gesicht in den Rundungen ihrer Wangen, wie als ob man in einen Spiegel schauen würde und man sieht den Glanz hinter ihren Muskeln und Knochen. Und wenn sie auf die Erde gelassen worden wäre, würde sie was zwischen Himmel und Erde ist, mit einem schönen Wind füllen und die Münder der Geschöpfe würden sie ehren, preisen und Größe ausrufen und jeder zwischen Osten und Westen würde sich für sie schmücken, und jedes Auge würde sich für alles schließen, außer für sie. Das Licht der Sonne, würde in den Schatten gestellt, genauso wie das Licht der Sonne, das Licht der Sterne in den Schatten stellt und jeder auf der Erde würde an den Ewiglebenden, den Träger und Schützer der Geschöpfe glauben.
Das Tuch auf ihrem Kopf ist besser als die Erde und was in ihr ist und sie steigt nicht im Alter, aber in ihrer Schönheit. Frei von einer Nabelschnur, Entbindung, Menstruation. Frei von Schleim, Speichel, Urin und anderen unsauberen Dingen. Ihre Jugend verblasst nie, ihre Kleidung nie abgenutzt, keine Gewänder können hergestellt werden, die sich ihrer Schönheit anpassen. Keinem der mit ihr zusammen ist, kann jemals langweilig werden, ihre Aufmerksamkeit ist auf ihren Ehemann beschränkt, sie begehrt nichts anderes als ihn, genauso wie seine Aufmerksamkeit auf sie beschränkt ist und er nur sie begehrt und er ist mit ihr in allergrößter Sicherheit und Geborgenheit und niemand hat sie jemals angefasst, sei es von den Menschen oder Jinn.
Und wenn nach dem Tag der Mehrung (der Belohnung) fragst, und nach dem Besuch des Allmächtigen, Allweisen und nach dem Anblick seines Gesichts -frei von Ähnlichkeit zu den Geschöpfen- genauso wie
man die Sonne bei Tag sieht und den Mond bei Nacht, dann höre über den Tag an dem der Rufer rufen wird “Oh Paradiesbewohner! Euer Herr, der Erhabene, fordert euch auf ihn zu besuchen, so kommt ihn besuchen.” Sie werden sagen: “Wir hören und gehorchen”.
Wenn sie sich dann alle bei dem weiten Tal treffen- und keiner wird die Aufforderung ablehnen- befiehlt der Herr, dass sein Sitz dahin gebracht werden soll. Dann werden Kanzeln aus Licht erscheinen und auch Kanzeln aus Perlen, Edelsteinen, Gold und Silber.
Der niedrigste in der Stufe der Paradiesbewohner, wird auf Blättern aus Misk sitzen und er wird nicht sehen auf was die Paradiesbewohner sitzen, die eine höhere Stellung haben.
Wenn sich dann alle Paradiesbewohner gemütlich hingesetzt haben und sich geborgen fühlen und der Rufer rufen wird “Oh Paradiesbewohner! Ihr habt ein Treffen mit Allah, indem er euch belohnen will.” So werden sie sagen: “Und was ist diese Belohnung? Hat Er nicht unsere Gesichter fröhlich gemacht, unsere Waagen schwer gemacht, uns ins Paradies eintreten lassen und uns von der Hölle entfernt?” Während sie in dieser Lage sind, erscheint plötzlich ein Licht, welches das ganze Paradies erfüllt. So heben sie alle ihre Köpfe und sehen – Al Jabbar, erhaben ist er und heilig sind seine Namen- ist von oben zu ihnen gekommen und ehrte sie und sagte: “Oh Paradiesbewohner! Frieden sei mit euch.” Dieser Gruß wird nicht mit einem besseren Gruß erwidert als: “Oh Allah, Du bist der Friede und von dir kommt Frieden. Gepriesen seist du, oh Besitzer der Majestät und Ehre.” So wird der Herr lachen und sagen: “Oh Paradiesbewohner, wo sind diejenigen die mir gehorcht haben, ohne mich gesehen zu haben? Dies ist der Tag der Mehrung!”
Sie werden sagen: “Oh Allah, wir sind zufrieden, sei auch zufrieden mit uns.” So wird Er sagen: “Oh Leute des Paradieses, wäre ich nicht mit euch zufrieden würde ich euch nicht in mein Paradies eintreten lassen. So bittet mich!” So werden sie antworten: “Zeige uns dein Gesicht, sodass wir es anschauen können.” So nimmt
Allah die Abdeckung weg und ehrt sie damit, indem er sie mit seinem Licht umhüllt, welches sie verbrennen würde, wenn Allah es zugelassen hätte.
Es wird keine Person übrig bleiben, ohne dass Allah zu ihr Sprechen wird: “Kannst du dich noch erinnern, als du so und so gemacht hast?” und er macht ihn auf einige schlechte Taten aufmerksam die er im diesseitigen Leben gemacht hat, so wird er sagen: “Oh mein Herr! Wirst du mir nicht vergeben?” So wird Er sagen: “Sicherlich! Du hättest diese Position (im Paradies) nicht erreicht, ohne dass ich nicht barmherzig mit dir gewesen wäre.”
Wie schön ist diese Rede für die Ohren und wie gekühlt sind die rechtschaffenen Augen, bei dem Glanz seines edlen Gesichts in dem nächsten Leben…
” An jenem Tage wird es strahlende Gesichter geben, die zu ihrem Herrn schauen.” (Surah Al Qiyamah, Ayah 22- 23)
[Auszug aus dem Buch Haadi al-Arwaah ilaa Bilaad il-Afraah von Ibn al-Qayyim, Seite. 193]

Abhandlung über die Bedeutung von at-Taghut Muhammad Ibn Abdul Wahhab

Abhandlung über die Bedeutung von at-Taghut  Muhammad Ibn Abdul Wahhab

Abhandlung über die Bedeutung von at-Taghut

Muhammad Ibn Abdul Wahhab
Wisse, möge Allah ta’ala barmherzig mit dir sein, dass die erste Pflicht, die Allah dem Sohne Adams auferlegt hat der Kufr bi t-Taghut und die Verwirklichung des Iman an Allah ist. Der Beweis hierfür ist das Wort Allahs, des Erhabenen:
„Und in jedem Volk erweckten Wir einen Gesandten, der da predigte: ‚Dient Allah und hält euch fern vom Taghut.’“ [Surah an-Nahl, Ayah 36]
Wie hast du den Kufr gegen den Taghut vorzunehmen? Dass du davon überzeugt bist, dass es verwerflich ist sich anderen außer Allah untertan zu machen, und dass du es unterlässt dich anderen zu fügen, und dass du Hass gegenüber der Unterwerfung zu anderen empfinden musst und dass du den Takfir gegen diese Leute vornimmst, die sich anderen außer Allah fügen und dass du ihnen Feindschaft entgegen bringst.
Und was ist die Bedeutung von der Verwirklichung des Iman an Allah? Dass du davon überzeugt bist, dass Er der Einzige ist, der der Anbetung und des Gehorsams würdig ist, und dass du alle Formen der Ibadah nur Allah entgegenbringst, und dass es ablehnst dass irgendjemand anderen außer Allah Gehorsam und Ibadah entgegen gebracht wird und du musst Liebe gegenüber jenen empfinden, die sich einzig Allah unterwerfen (Menschen mit Ikhlas) und du hast sie zu unterstützen und du hast Hass gegenüber den Leuten des Schirk zu empfinden und ihnen Feindschaft zu zeigen.
Und dies ist die Millah (Vorgehensweise) Ibrahims (alayhi salam). Jeder, der sich von dieser abwendet, ist schwachsinnig und Allah hat uns in ihm ein schönes Beispiel gegeben, indem Er sagt:
„Ihr habt fürwahr ein vortreffliches Beispiel an Ibrahim und denen mit ihm, als sie zu ihrem Volk sagten: ‚Wir sagen uns los von euch und von all dem, was ihr an Allahs statt anbetet. Wir begehen den Kufr gegen euch. Und zwischen uns und euch ist für immer Feindschaft und Hass gesetzt, bis ihr den Iman an Allah allein verwirklicht!’“ [Surah al-Mumtahina, Ayah 4]
Und der Taghut bezeichnet alles was neben Allah Ibadah entgegen gebracht wird und damit zufrieden ist, und jeder dem gedient wird, dem Gefolgschaft geleistet wird oder dem Gehorsam entgegen gebracht wird, es sei denn der Gehorsam ist im Rahmen des Gehorsams gegenüber Allah und Seinem Gesandten. Die Tawaghit (Pl. von Taghut) sind viele, aber seine Köpfe / Führer sind fünf:
Der Erste: Der Shaytan, der zur Anbetung anderer als Allah aufruft und der Beweis ist die Rede Allahs, des Erhabenen:
„Habe Ich euch, ihr Kinder Adams, nicht geboten, nicht Shaitan zu dienen – denn wahrlich er ist euch ein offenkundiger Feind.“ [Surah Ya Sin, Ayah 60]
Der Zweite: Der tyrannische Herrscher, der die Gesetze Allahs abändert und der Beweis ist die Rede Allahs, des Erhabenen:
„Hast du nicht jene gesehen, die behaupteten, an das Iman zu haben, was zu dir und was vor dir herabgesandt worden ist? Sie wollen eine rechtswirksame Entscheidung beim Taghut suchen, wo ihnen doch befohlen wurde den Kufr gegen ihn zu begehen; und Shaytan will sie weit abirren lassen.“ [Surah an-Nisa, Ayah 60]
Der Dritte: Derjenige, der mit etwas anderem richtet, als was Allah offenbart hat und der Beweis ist die Rede Allahs, des Erhabenen:
„Und wer nicht nach dem richtet, was Allah herab gesandt hat, das sind die Kafiruun.“ [Surah al-Maida, Ayah 44]
Der Vierte: Derjenige, der behauptet neben Allah Wissen über das Verborgene zu besitzen und der Beweis ist die Rede Allahs, des Erhabenen:
„Er ist der Kenner des Verborgenen – Er enthüllt keinem Seine Kenntnis vom Verborgenen, außer allein dem, den Er unter Seinen Gesandten erwählt hat. Und dann lässt Er vor ihm und hinter ihm eine Schutzwache.“ [Surah al-Jinn, Ayat 26-27]
Und Allah, der Erhabene sagt:
„Bei Ihm befinden sich die Schlüssel zum Verborgenen; und keiner außer Ihm kennt sie. Und Er weiß, was auf dem Lande ist und was im Meer. Und kein Blatt fällt nieder, ohne dass Er es weiß; und kein Körnchen ist in der Finsternis der Erde und nichts Feuchtes und nichts Trockenes, das nicht in einem deutlichen Buch (verzeichnet) wäre.“ [Surah al-An'aam, Ayah 59]
Der Fünfte: Derjenige, der neben Allah angebetet wird, und der damit zufrieden ist und der Beweis ist die Rede Allahs, des Erhabenen:
„Und dem, der von ihnen sagen wollte: ‚Ich bin ein Ilah neben Ihm’, würden Wir es mit Jahannam vergelten. Und ebenso vergelten Wir es den Dhalimuun.“ [Surah al-Anbiyaa, Ayah 29]
Und wisse, dass der Mensch niemals den Iman an Allah verwirklicht hat, bis er den Kufr gegen den Taghut vornimmt und der Beweis ist die Rede Allahs, des Erhabenen:
„Es gibt keinen Zwang im Din. Der richtige Weg ist nun klar erkennbar geworden gegenüber dem unrichtigen. Wer nun den Kufr gegen Taghut vornimmt und den Iman an Allah verwirklicht, der hat gewiss den sichersten Halt ergriffen, bei dem es kein Zerreißen gibt. Und Allah ist Allhörend, Allwissend.“ [Surah al-Baqara, Ayah 256]
Der „rechte Weg“ ist der Deen Muhammads (sallallahu alayhi wa sallam)
Der „Irrweg“ ist der Deen von Abu Jahl.
Der „sicherste Halt“ ist das Bekenntnis La ilaha illa Allah, dass es niemanden gibt dem es gebührt Ibadah entgegen gebracht zu werden außer Allah. Dieses Bekenntnis beinhaltet eine Negierung und eine Bestätigung. Sie negiert alle Arten der Anbetung zu jemandem neben Allah, und bestätigt, dass man alle Arten der Anbetung / Erniedrigung nur zu Allah allein, frei von jeglichen Partnern, entgegen bringen darf.

Tafsir Surat an-Nisaʾ Ayah 60, und der Tahakum zum Taghut! بسم الله الرحمن الرحيم

Tafsir Surat an-Nisaʾ Ayah 60, und der Tahakum zum Taghut!

بسم الله الرحمن الرحيم

Wer auch immer den Tahakum zum Taghut macht, also ein Urteil zum Beispiel bei den deutschen Gerichten anfordert, der ist kein Muslim. Denn er hat dadurch den Iman an den Taghut bekundet, sowie den Kufr gegen Allahu ta‘ala begangen, und steht daher genau im Widerspruch zur Bedeutung von „La ilaha illa Allah“, über die Allahu ta‘ala sagte:
فَمَنْ يَكْفُرْ بِالطَّاغُوتِ وَيُؤْمِن بِاللّهِ فَقَدِ اسْتَمْسَكَ بِالْعُرْوَةِ الْوُثْقَىَ لاَ انفِصَامَ لَهَا
{Wer also dem Taghut gegenüber Kufr macht und den Iman an Allah verinnerlicht, der hält sich an der festesten Handhabe - La ilaha illa Allah -, bei der es kein Zerreißen gibt.} [2:256]
Allahu ta‘ala sagte dann explizit über den Tahakum zum Taghut, und den Kufr, der gegen ihn anbefohlen wurde:
أَلَمْ تَرَ إِلَى الَّذِينَ يَزْعُمُونَ أَنَّهُمْ آمَنُواْ بِمَا أُنزِلَ إِلَيْكَ وَمَا أُنزِلَ مِن قَبْلِكَ يُرِيدُونَ أَن يَتَحَاكَمُواْ إِلَى الطَّاغُوتِ وَقَدْ أُمِرُواْ أَن يَكْفُرُواْ بِهِ وَيُرِيدُ الشَّيْطَانُ أَن يُضِلَّهُمْ ضَلاَلاً بَعِيداً
{Hast du nicht jene gesehen, die behaupten, an das Iman zu haben, was zu dir und was vor dir hinabgesandt wurde? Sie wollen (nun) einen Hukm vom Taghut anfordern, wo ihnen doch befohlen worden ist, ihm gegenüber Kufr zu machen; und Shaytan will sie weit in die Irre führen.} [4:60]
Al-Hafidh Ibnu Kathir kommentierte:
هَذَا إِنْكَارٌ مِنَ اللَّهِ عَزَّ وَجَلَّ عَلَى مَنْ يَدَّعِي الْإِيمَانَ بِمَا أَنْزَلَ اللَّهُ عَلَى رَسُولِهِ وَعَلَى الْأَنْبِيَاءِ الْأَقْدَمِينَ، وَهُوَ مع ذلك يريد أن يتحاكم فِي فَصْلِ الْخُصُومَاتِ إِلَى غَيْرِ كِتَابِ اللَّهِ وَسُنَّةِ رَسُولِهِ
Das ist eine Zurückweisung von Allah, ’azza wa jalla, gegenüber dem, der behauptet, dass er den Iman an das hat, was Allah zu Seinem Gesandten und zu den vorherigen Propheten herabgesandt hat, und der gleichzeitig einen Hukm anfordern will, um Streitigkeiten zu lösen, bei etwas anderem als dem Buch von Allah und der Sunnah Seines Gesandten.“ [Tafsir al-Qur’an al-ʿAzim (2/305)]
Sulayman ibnu ’Abdillah sagte:
وقوله تعالى: {وَقَدْ أُمِرُوا أَنْ يَكْفُرُوا بِهِ} أي بالطاغوت وهو دليل على أن التحاكم إلى الطاغوت مناف للإيمان مضاد له، فلا يصح الإيمان إلا بالكفر به، وترك التحاكم إليه فمن لم يكفر بالطاغوت لم يؤمن بالله
Die Bedeutung Seiner Aussage: {wo ihnen doch befohlen worden ist, ihm gegenüber Kufr zu machen} ist: gegenüber dem Taghut. Das beweist, dass das ersuchen eines Urteils beim Taghut den Iman negiert, und diesem entgegensteht. Also der Iman ist ungültig ohne dem Kufr gegen ihn (den Taghut), und dem unterlassen des Tahakum zu ihm. Wer auch immer keinen Kufr gegen den Taghut macht, der hat keinen Iman an Allah.“ [Taysir al-ʿAziz al-Hamid fi Sharh Kitab at-Tawhid, Seite 481]
ʿAbdurrahman ibnu Hassan sagte:
فمن خالف ما أمر الله به ورسوله صلى الله عليه وسلم بأن حكم بين الناس بغير ما أنزل الله، أو طلب ذلك اتباعا لما يهواه ويريده، فقد خلع ربقة الإسلام والإيمان من عنقه. وإن زعم أنه مؤمن. فإن الله تعالى أنكر على من أراد ذلك وأكذبهم في زعمهم الإيمان. لما في ضمن قوله: (يزعمون) من نفي إيمانهم فإن (يزعمون) إنما يقال غالبا لمن ادعى دعوى هو فيها كاذب لمخالفته لموجبها وعمله بما ينافيها. يحقق هذا قوله تعالى: {وَقَدْ أُمِرُوا أَنْ يَكْفُرُوا بِهِ} [النساء: 60] لأن الكفر بالطاغوت ركن التوحيد. كما في آية البقرة فإذا لم يحصل هذا الركن لم يكن موحدا. والتوحيد هو أساس الإيمان الذي تصلح به جميع الأعمال وتفسد بعدمه، كما أن ذلك بين في قوله: {فَمَنْ يَكْفُرْ بِالطَّاغُوتِ وَيُؤْمِنْ بِاللَّهِ فَقَدِ اسْتَمْسَكَ بِالْعُرْوَةِ الْوُثْقَى} [البقرة: 256]وذلك أن التحاكم إلى الطاغوت إيمان به
Wer Allah und Seinem Gesandten, sallallahu ‘alaihi wa salam, widerspricht, indem er mit Urteilen unter den Menschen richtet, die Allah nicht herabgesandt hat, oder seinen Gelüsten und Wünschen folgt und diese (Urteile des Taghut) verlangt, der hat das Joch des Islam und des Iman von seinem Hals abgelegt, auch wenn er behauptet ein Mu’min zu sein. Denn gewiss, Allah verurteilt diejenigen, die ihn (den Hukm des Taghut) verlangen und verleugnet deren Behauptung des Iman, und hat dafür die Aussage: {„yaz’umun“/jene, die behaupten} benutzt. Das ist eine Verneinung des Iman, weil {yaz’umun} wird generell nur für jene verwendet, die eine Behauptung aufstellen, in welcher sie lügen, indem sie sich selbst widersprechen und entgegengesetzt handeln, und dies wird durch Seine Aussage bekräftigt: {wo ihnen doch befohlen worden ist, Ihm gegenüber Kufr zu betreiben.} [4:60]. Denn der Kufr gegen den Taghut ist eine Säule des Tawhid, wie es in der Ayah von Surat al-Baqarah erwähnt ist. Wenn diese Säule nicht verwirklicht ist, dann ist die Person kein Muwahhid. Wo doch der Tawhid die Grundlage des Iman ist, und nur durch diesen sind alle Handlungen korrekt und seine Abwesenheit bewirkt, dass sie (die Handlungen) verdorben sind, so wie Er es in Seiner Aussage klar machte: {Wer nun Kufr gegenüber dem Taghut macht und Iman an Allah hat, der hat gewiss den sichersten Halt ergriffen.} [2:256]; und deswegen ist das verlangen eines Hukm beim Taghut, der Iman an ihn (den Taghut).“ [Fath al-Majid li-Sharh Kitab at-Tawhid, Seite 351]
ʿAbdurrahman as-Sa’diyy sagte:
والواجب على كل أحد أن لا يتخذ غير الله حكما، وأن يرد ما تنازع فيه الناس إلى الله ورسوله، وبذلك يكون دين العبد كله لله وتوحيده خالصا لوجه الله. وكل من حاكم إلى غير حكم الله ورسوله فقد حاكم إلى الطاغوت، وإن زعم أنه مؤمن فهو كاذب. فالإيمان لا يصح ولا يتم إلا بتحكيم الله ورسوله في أصول الدين وفروعه، وفي كل الحقوق كما ذكره المصنف في الباب الآخر فمن تحاكم إلى غير الله ورسوله فقد اتخذ ذلك ربا، وقد حاكم إلى الطاغوت
Das für jeden Verpflichtende ist, dass er niemand anderen außer Allah zum Richter nimmt, und dass er das, bei dem sich die Menschen uneinig sind, zu Allah und Seinem Gesandten zurückbringt. Und so wird der ganze Din des Dieners für Allah sein, und sein Tawhid wird für Sein Antlitz alleine sein. Jeder, der ein Urteil anfordert, außer dem Urteil von Allah und Seinem Gesandten, der hat bereits ein Urteil vom Taghut angefordert, und wenn er behauptet, dass er ein Gläubiger ist, dann ist er ein Lügner. Der Iman ist nicht gültig, und wird nicht vollständig, außer indem das Urteil angefordert wird von Allah und Seinem Gesandten, sowohl in den Grundlagen des Din, als auch in seinen zweitrangigen Angelegenheiten und in Bezug auf alle Rechte, so wie es der Verfasser[=Muhammad ibnu ’Abdu-l-Wahhab] im anderen Kapitel erwähnt hat. Wer also ein Urteil anfordert, außer dem Urteil von Allah und Seinem Gesandten, der hat den (also den, von dem er es anfordert) bereits zum Rabb genommen und der hat bereits einen Hukm vom Taghut angefordert.“ [Al-Qawl us-Sadid fi Maqasid al-Tawhid, Seite 107-108]
Kurze Erläuterung zu folgendem Abschnitt, indem Allahu ta‘ala sagte:
... يُرِيدُونَ أَن يَتَحَاكَمُواْ إِلَى الطَّاغُوتِ وَقَدْ أُمِرُواْ أَن يَكْفُرُواْ بِهِ ...
...Sie wollen (nun) einen Hukm vom Taghut anfordern [= also Tahakum zum Taghut machen], wo ihnen doch befohlen worden ist, ihm gegenüber Kufr zu machen...
  • → Allahu ta‘ala gibt in dieser Ayah unmissverständlich bekannt, dass jeder, der ein Urteil beim Taghut anfordert, verlangt, oder ersucht, jemand ist, der „al-Kufru bit-Taghut“ nicht erfüllt! Denn Allahu ta‘ala erwähnt nach dem „yuriduna/sie wollen“ Tahakum beim Taghut machen: {wo ihnen doch befohlen worden ist, ihm - dem Taghut - gegenüber Kufr zu machen.}!
  • → Wer also alleine nur einen Hukm vom Taghut „will“ - unabhängig davon, ob man den Kufr auch noch in die Tat umsetzt - der ist kein Muslim. Denn jeder, der den Kufr „will“, oder „begehrt“, oder „anstrebt“, der macht alleine dadurch schon Kufr al-Akbar!
  • → Wenn der Tahakum zum Taghut kein „Kufr gegen den Taghut“ ist, dann muss es folglich sein Gegenteil sein, also der Iman an den Taghut, und somit der Schirk al-Akbar!
  • → Demzufolge ist Tahakum ila at-Taghut: Der Kufr gegen Allahu ta‘ala und der Iman an den Taghut!

Also niemand hat Iman an Allahu ta‘ala, wenn er ein Urteil beim Taghut ersucht. Und dabei spielt es überhaupt keine Rolle, wie groß oder klein die Streitigkeit ist in der man steckt! Denn den Iman zu bewahren, gehört zu den allerhöchsten Prioritäten, selbst wenn man dafür seine ganze Dunya - also sein ganzes Hab und Gut - verliert!
Sulayman ibnu Sahman sagte:
إذا كان هذا التحاكم كفرا، والنّزاع إنما يكون لأجل الدنيا، فكيف يجوز لك أن تكفر لأجل ذلك؟ فإنه لا يؤمن الإنسان، حتى يكون الله ورسوله أحب إليه مما سواهما، وحتى يكون الرسول أحب إليه من ولده ووالده والناس أجمعين. فلو ذهبت دنياك كلها، لما جاز لك المحاكمة إلى الطاغوت لأجلها
Wenn der Tahakum (zum Taghut) Kufr ist, und die Streitigkeiten nur wegen der Dunya sind, wie kann es dann für dich erlaubt sein, wegen diesem Kufr zu machen? Gewiss, kein Mensch hat Iman, bis er Allah und Seinen Gesandten mehr liebt als alles andere. Und bis er Rasulullah mehr liebt, als seinen Sohn, seinen Vater, und alle Menschen zusammen. Wenn dir also deine ganze Dunya genommen wird, ist es dir (trotzdem) nicht erlaubt, wegen diesem ein Urteil beim Taghut zu ersuchen.“ [Ad-Durar us-Saniyyah (10/510-511)]

Wenn man sich allerdings die heutige Realität ansieht, dann sieht man wie die Massen an sogenannten Muslimen wegen jeder noch so kleinen Streitigkeit für ein Urteil zu den Kufr-Gerichten rennen. Und sie meinen, dass sie sich dadurch so einige „Schwierigkeiten“ in ihrem Dunya-Leben ersparen. Doch sie haben anscheinend dabei nicht bedacht, oder es einfach ausgeblendet, dass sie dadurch noch viel größere Schwierigkeiten im Jenseits bekommen werden. Denn der Tahakum zum Taghut ist - wie aufgezeigt - Schirk und Kufr! Und es steht im Islam fest, dass man keinen Kufr machen kann, nur weil man dadurch „weltlichen Nachteilen“ sozusagen aus dem Wege gehen könnte, oder weil man dadurch „weltliche Vorteile“ erhalten würde. Denn wer den Kufr für den Erhalt von weltlichen Vorteilen macht, oder um weltliche Schwierigkeiten abzuwehren, der hat dadurch schon gezeigt, dass ihm die Dunya und dessen Vergänglichkeiten lieber sind als Allahu ta‘ala und das Jenseits.
Allahu ta‘ala sagte:
وَلَـكِن مَّن شَرَحَ بِالْكُفْرِ صَدْراً فَعَلَيْهِمْ غَضَبٌ مِّنَ اللّهِ وَلَهُمْ عَذَابٌ عَظِيمٌ * ذَلِكَ بِأَنَّهُمُ اسْتَحَبُّواْ الْحَيَاةَ الْدُّنْيَا عَلَى الآخِرَةِ وَأَنَّ اللّهَ لاَ يَهْدِي الْقَوْمَ الْكَافِرِينَ
{Wer aber seine Brust dem Kufr öffnet, auf denen liegt der Zorn von Allah, und für sie gibt es eine gewaltige Strafe. * Das ist so, weil sie das Dunya-Leben gegenüber dem Jenseits bevorzugen, und weil Allah das Volk der Kafirin nicht rechtleitet.} [16:106-107]
Man muss eines hier bedenken, und zwar, dass die Dunya der Ort der Prüfung ist!
Allahu ta‘ala sagte:
إِنَّا جَعَلْنَا مَا عَلَى الْأَرْضِ زِينَةً لَّهَا لِنَبْلُوَهُمْ أَيُّهُمْ أَحْسَنُ عَمَلاً
{Gewiss, Wir haben (alles), was auf der Erde ist, zu einem Schmuck für sie gemacht, um sie (die Menschen) zu prüfen, wer von ihnen die besten Taten begeht.} [18:7], und Allahu ta‘ala sagte:

كُلُّ نَفْسٍ ذَائِقَةُ الْمَوْتِ وَنَبْلُوكُم بِالشَّرِّ وَالْخَيْرِ فِتْنَةً وَإِلَيْنَا تُرْجَعُونَ
{Jede Seele wird den Tod kosten. Und Wir prüfen euch mit Schlechtem und Gutem als Fitnah/Versuchung. Und zu Uns werdet ihr zurückgebracht.} [21:35]

Al-Hafidh Ibnu Kathir kommentierte:

وَقَوْلُهُ: {وَنَبْلُوكُمْ بِالشَّرِّ وَالْخَيْرِ فِتْنَةً} أَيْ: نختبركم بالمصائب تارة وبالنعم أخرى، فننظر مَنْ يَشْكُرُ وَمَنْ يَكْفُرُ، وَمَنْ يَصْبِرُ وَمَنْ يَقْنَطُ
Er sagte: {Und Wir prüfen euch mit Schlechtem und Gutem als Fitnah} Das heißt: Wir prüfen manche mit Leid und andere mit Segnungen, um zu sehen, wer dankbar und wer undankbar ist, und wer geduldig und wer verzweifelt ist.“ [Tafsir al-Qur’an al-ʿAzim (5/300)]

Auf der Dunya lauern daher viele Fitan - also Versuchungen -, mit denen Allahu ta‘ala die Menschen im allgemeinen, und im speziellen die Muslime prüft.

Rasulullah, sallallahu ‘alaihi wa salam, sagte:
إِنَّ لِكُلِّ أُمَّةٍ فِتْنَةً وَفِتْنَةُ أُمَّتِي الْمَالُ
Wahrlich, es gibt für jede Ummah eine Fitnah, und die Fitnah meiner Ummah ist der Besitz.“ [Sunan at-Tirmidhi, Sahih]

Jene also die Besitz - oder was auch immer - verlieren, die müssen Geduld haben, aber dürfen niemals deswegen den Kufr machen, wie den Tahakum zum Taghut. Und wenn sie standhaft sind, sowie auf Allahu ta‘ala vertrauen, und Ihn ta‘ala fürchten, so wird Er ta‘ala ihnen einen Ausweg bescheren:
وَمَن يَتَّقِ اللَّهَ يَجْعَل لَّهُ مَخْرَجاً * وَيَرْزُقْهُ مِنْ حَيْثُ لَا يَحْتَسِبُ
{Und wer Allah fürchtet, dem schafft Er einen Ausweg * und gewährt ihm Versorgung, von wo er damit nicht rechnet.} [65:2-3]
Wer jedoch die Dunya Allahu ta‘ala vorzieht, der hat schon großen Schirk begangen. Und hat dadurch deutlich bekannt gegeben, dass es bei ihm etwas gibt, dass für ihn mehr zählt als Allahu ta‘ala, obwohl Er ta‘ala sagte:
وَما الْحَيَاةُ الدُّنْيَا إِلاَّ مَتَاعُ الْغُرُورِ
{Und das diesseitige Leben ist nur ein trügerischer Genuss.} [3:185]

Und Rasulullah, sallallahu ‘alaihi wa salam, sagte:
لَوْ كَانَتِ الدُّنْيَا تَعْدِلُ عِنْدَ اللَّهِ جَنَاحَ بَعُوضَةٍ مَا سَقَى كَافِرًا مِنْهَا شَرْبَةَ مَاءٍ
Wenn die Dunya bei Allah so viel (Wert) wäre wie der Flügel einer Mücke (bzw. Fliege), dann würde Er einem Kafir von ihr nicht einen (einzigen) Schluck Wasser zu trinken geben.“ [Sunan at-Tirmidhi, Sahih Gharib] 
Und es ist niemand anderer als der Shaytan, der den Menschen die Dunya schmackhaft macht! Genauso wie er den Menschen die Sünden und den Kufr schön malt, und sie als etwas kleines darstellt! Aber Allahu ta‘ala warnt die Menschen vor den Einflüsterungen des Shaytan:
وَلاَ تَتَّبِعُواْ خُطُوَاتِ الشَّيْطَانِ إِنَّهُ لَكُمْ عَدُوٌّ مُّبِينٌ
{Und folgt nicht den Fußstapfen des Shaytan! Er ist euch ein deutlicher Feind!} [2:168]

Eine andere in der heutigen Zeit weit verbreitete katastrophale Meinung ist jene, dass der Tahakum zum Taghut erlaubt sei, weil es keine islamischen Gerichte gibt, und der Kufr nur dann vorfallen würde, wenn man sich von einem islamischen Gericht ab, und hin zu einem Kufr-Gericht wenden würde. Und da es zum Beispiel in Deutschland - und sonstwo - keine islamischen Gerichte gibt, könne man sich ja von keinem islamischen Gericht abwenden, und demzufolge wäre es kein Kufr, wenn man sein - wie sie es nennen -„Recht bei den Gerichten des Kufr ersucht!

Nur ist diese Meinung ebenfalls nichts als der große Kufr! Denn der „Tahakum“ ist eine ’Ibadah, und dies zu jeder Zeit und an jedem Ort, und egal welche Umstände vorherrschen:

إِنِ الْحُكْمُ إِلاَّ لِلّهِ أَمَرَ أَلاَّ تَعْبُدُواْ إِلاَّ إِيَّاهُ ذَلِكَ
{Das Urteil gehört doch nur Allah. Er hat euch geboten, dass ihr nur Ihn anbetet.} [12:40]

Deshalb ändert sich auch am Urteil über einen „Mutahakim ila at-Taghut/jemand, der Tahakum zum Taghut macht“ nichts, nur weil keine islamischen Gerichte vorhanden sind! Wer was anderes behauptet, der muss einen eindeutigen Beweis vorbringen:
هَاتُوا بُرْهَانَكُمْ إِن كُنتُمْ صَادِقِينَ
{Bringt euren Beweis vor, wenn ihr wahrhaftig seid!} [27:64]

Aber außer Scheinargumenten, die allesamt nicht stärker sind als ein Spinnennetz, sowie mehr als dummes Geschwätz, werden sie nicht viel vorzuweisen haben! Aber was soll man schon vom Geiste dieser Zeit erwarten!? Sie sind einfach gegen unsere Beweise und Argumente machtlos, und können die Wahrheit nicht ertragen, und deshalb bleibt ihnen nichts anderes übrig, als mit Shubuhat um sich zu werfen und wie gedruckt über den Din von Allahu ta‘ala zu lügen! Jedoch sind uns ihre Lügen und Scheinargumente einerlei, denn die Wahrheit können sie so oder so nicht verbiegen:

وَإِنَّهُ لَكِتَابٌ عَزِيزٌ * لَا يَأْتِيهِ الْبَاطِلُ مِن بَيْنِ يَدَيْهِ وَلَا مِنْ خَلْفِهِ تَنزِيلٌ مِّنْ حَكِيمٍ حَمِيدٍ
{Und wahrlich, es - der Qur’an - ist ein ehrwürdiges Buch * an das das Falsche weder von vorn noch von hinten herankommt, eine Offenbarung von einem Allweisen, Lobenswürdigen.} [41:41-42] 
Und was jene Personen angeht, die den Tahakum zu den Kufr-Gerichten - egal wo auf Erden - erlauben, und dafür Fatawa ausstellen, und somit zu diesem Kufr aufrufen, so sind diese selber auch Tawaghit, weil sie eben zu einem anderen Din als dem Din des Islam aufrufen, und den Schirk für Halal erklärt haben.

ʿAbdullah ibnu ʿAbdurrahman Abu Batin sagte:

أن اسم الطاغوت يشمل كل معبود من دون الله، وكل رأس في الضلال، يدعو إلى الباطل، ويحسنه
Das Wort Taghut umfasst jeden, der außer/neben Allah angebetet wird, sowie jeden Kopf der Irreleitung, der zur Falschheit aufruft und es beschönigt.“ [Ad-Durar us-Saniyyah (2/301)] 

Taqlid+f%C3%BChrt+ins+Feuer.jpgUnd jene, die diesen Rufern zum Kufr hinterherlaufen, werden sich dadurch nur ins tiefste Verderben stürzen, wo doch Allahu ta‘ala die Menschen zum Paradies ruft:
أُوْلَـئِكَ يَدْعُونَ إِلَى النَّارِ وَاللّهُ يَدْعُوَ إِلَى الْجَنَّةِ وَالْمَغْفِرَةِ بِإِذْنِهِ
{Jene rufen zum Feuer, doch Allah ruft zum Paradies, und zur Vergebung mit Seiner Erlaubnis.} [2:221]

Und Allah weiß es am besten.

Usul us-Sunnah بسم ال الرحمن الرحيم

Usul us-Sunnah


بسم ال الرحمن الرحيم

Al-Qadi Abul-Husain Muhammad Ibn Abi Ya’la sagte: Ich sagte zu al-Mubarak: ‘Abdul-’Aziz al-Azji berichtete uns: ‘Ali Ibn Buschran teilte uns mit: ‘Uthman, auch bekannt als Ibnus-Samak, berichtete uns: al-Hasan Ibnu ‘Abdul-Wahhab erzählte uns: Sulayman Ibnu Muhammad al-Munqari berichtete uns: ‘Abdus Ibnu Malik al-’Attar überlieferte mir: Ich hörte Abu ‘Abdillah Ahmad Ibnu Hanbal - Möge Allah mit ihm barmherzig sein - sagen1: „Die grundlegenden Prinzipien der Sunnah mit uns sind:

Das Festhalten an dem, worauf die Gefährten des Gesandten Allahs, Allahs Frieden und Segen auf ihm, beruhten.

Sie (und ihren Weg) als ein zu befolgendes Beispiel nehmen.

Die Unterlassung von Neuerungen und jede Neuerung ist eine Irreführung.

Die Unterlassung von Auseinandersetzungen.

Das Sitzen mit Leuten der Launen/Gelüsten (Hawa) verlassen.

Das Unterlassen von Auseinandersetzungen, Argumentationen und Streitgespräche im Din.

Die Sunnah mit uns sind die Athar (Überlieferungen) des Gesandten Allahs, Allahs Frieden und Segen auf ihm und die Sunnah erklärt und verdeutlicht den Qur’an.

Sie ist die Führung für den Qur’an (die Sunnah enthält Beweise und Hinweise für die Bedeutung und richtige Erläuterung des Qur’an).

Es gibt keine analogische Folgerung (Qiyas) in der Sunnah. Beispiele und Gleichnisse dürfen für sie nicht gemacht werden.

Auch kann sie nicht durch den Verstand und den Launen (Hawa) erfasst und begriffen werden.

Vielmehr besteht sie aus Befolgung (Ittiba) und der Unterlassung von Hawa (Launen).

Es gehört zur bindenden und notwendigen Sunnah - und wer auch immer von ihr eine einzelne Sache verlässt, der hat sie (in ihrer Gesamtheit) verlassen, nicht daran geglaubt, und er ist nicht von ihren Leuten.

Der Iman an Qadar (göttliche Bestimmung), mit seinem Guten und Schlechten.

Die Bestätigung der Ahadith (über Qadar) und der Iman an sie. Es ist nicht erlaubt zu fragen „Warum“ oder „Wie“? Vielmehr muss man (die Wahrhaftigkeit solcher Ahadith) bestätigen und an sie Iman haben.

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1  Zu finden in Tabaqatul-Hanabila (1/241-246).



Wer auch immer die Erläuterung eines Hadith nicht weiß und dessen Verstand (nicht die Kapazität) dazu hat, dann genügt es ihm (d.h. die Bestätigung der Ahadith und der Iman an sie), denn (alles vom Din) wurde für ihn vollkommen gemacht. Und es ist notwendig für ihn, daran Iman zu haben und sich zu unterwerfen, wie beim Hadith des Wahrhaftigen, des Glaubenswürdigen,2 und was auch immer an Ähnlichem über al-Qadar vorhanden ist.

Ebenso die Ahadith über Ru’ya insgesamt (d.h. dass der Gläubige im Jenseits Allah sehen wird), selbst wenn sie nicht mit dem, was die Leute gehört haben, übereinstimmen, und selbst wenn derjenige, der sie hört, sie abstoßend fühlt und abgeneigt ist. Gewiss, es ist Pflicht für ihn, an sie Iman zu haben und nicht ein einziges Wort von ihnen abzulehnen, noch von anderen Ahadith, die von vertrauenswürdigen und zuverlässigen Überlieferren berichtet wurden.

Und dass er mit niemandem diskutiert und Streitgespräche führt, noch dass er lernt, wie man (in solchen Angelegenheiten) diskutiert. Denn wahrlich, theologische Argumentation/Redekunst (Kalam; Philosophie) in Angelegenheiten des Qadar, der Ru’ya, des Qur’an und anderen ähnlichen Angelegenheiten ist unter jenen Wegen, die verworfen und verboten sind. Jener, der dies tut, selbst wenn er mit seinen Worten die Wahrheit erreicht, ist nicht von den Ahlus-Sunnah, bis er diese Art der Argumentation verlässt, sich den Athar (Überlieferungen vom Propheten und den Gefährten) unterwirft und an sie Iman hat.

Der Qur’an ist das Wort Allahs. Er ist nicht erschaffen. Man sollte nicht zu schwach sein, ihn als unerschaffen zu bezeichnen, und dass das Wort Allahs von Ihm nicht abgesondert und getrennt ist (d.h. das Wort Allahs hat keine eigenständige Existenz), und dass nicht eine einzige Sache davon erschaffen wurde.

Und hüte dich vor der Diskussion mit einem Neuerer in dieser Angelegenheit, der sagt, dass seine Rezitation des Qur’an erschaffen sei, und andere ähnliche Behauptungen.

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2  Dies ist der Hadith von Ibnu Mas’ud, welcher sagte: „Der Gesandte Allahs, Allahs Frieden und Segen auf ihm, sagte zu uns - und er ist ja der Wahrhaftige, der Glaubwürdige -: ‚Wahrlich, die Schöpfung eines jeden von euch wird im Leibe seiner Mutter in vierzig Tagen zusammengebracht; danach ist er ebenso lang ein Blutklumpen; danach ist er ebenso lang ein kleiner Fleischklumpen. Danach entsendet Allah einen Engel, der mit viererlei beauftragt wird: Mit der Bestimmung seines Lebensunterhalts, seiner Lebensdauer und ob er elend oder glückselig sein wird. Dann haucht er ihm die Seele ein. Ich schwöre bei Allah, dass es einige unter euch gibt, die wahrhaftig solche Werke der Bewohner der Hölle vollbringen, bis sie von ihr nur um eine Ellenlänge entfernt sind, dann ereilt sie das Vorherbestimmte, und somit vollbringen sie die Werke der Bewohner des Paradieses und gehen in dieses ein. Und es gibt einige unter euch, die wahrhaftig solche Werke der Bewohner des Paradieses vollbringen, bis sie von ihm nur um eine Ellenlänge oder zwei Ellenlängen entfernt sind, dann ereilt sie das Vorherbestimmte, und somit vollbringen sie die Werke der Bewohner der Hölle und gehen in diese ein.’ Überliefert von al-Bukhari und Muslim.




Wer auch immer unentschlossen ist und sagt »Ich weiß nicht, ob er erschaffen ist oder nicht. Er ist jedoch das Wort Allahs« so ist er eine Person der Neuerung, und er ist wie einer, der sagt: »Er ist erschaffen.« Wahrlich, er ist das Wort Allahs, und er ist nicht erschaffen.

Der Iman an Ru’ya am Tage des Gerichtes, so wie er in den authentischen Ahadith vom Propheten, Allahs Frieden und Segen auf ihm, überliefert wurde.

Und dass der Prophet, Allahs Frieden und Segen auf ihm, seinen Herrn gesehen hat, denn dies wurde vom Gesandten Allahs, Allahs Frieden und Segen auf ihm, berichtet - dies ist richtig und authentisch. Es wurde von Qatada von ’Ikrima von Ibnu ’Abbas überliefert. Al-Hakam Ibnu Iban überlieferte es von ’Ikrima von Ibn ’Abbas. Ebenso berichtete dies ’Ali Ibn Zaid von Yusuf Ibnu Mahran von
Ibnu ’Abbas.

Der Hadith, gemäß unserer Meinung, ist nach seiner äußeren Bedeutung (ala
dhahirihi) zu verstehen, so wie er vom Propheten, Allahs Frieden und Segen auf
ihm, zu uns gelangte. Und die Vertiefung in theologische Argumentation
(Kalam) über diese Ahadith ist eine Neuerung. Wir haben Iman an ihn nach
seiner äußeren Bedeutung, so wie er kam, und wir diskutieren mit niemandem
darüber.

Der Iman an die Waage am Tage des Gerichtes, so wie dies zu uns (über Ahadith) gelangte: „Ein Diener wird am Tage des Gerichtes gewogen, und sein Gewicht wird nicht dem Gewicht eines Fliegenflügels entsprechen.“3

Die Taten der Diener werden gewogen werden, so wie dies in der Überlieferung erwähnt wird. Der Iman daran, die Bestätigung dieser Wahrheit, die Abwendung von dem, der dies leugnet und die Unterlassung der Diskussion mit ihm.

Und dass Allah - der Segenreiche und Erhöhte - am Tage des Gerichtes zu Seinen Dienern sprechen wird, ohne einen Übersetzer zwischen Ihm und Seinen Dienern: Der Iman daran und die Bestätigung dieser Wahrheit.

Der Iman an den Haud (das Becken), und dass es ein Becken für den Gesandten Allahs, Allahs Frieden und Segen auf ihm, am Tage des Gerichtes gibt. Seine Ummah (Gemeinschaft) wird (zum Trinken) zu ihm kommen. Seine Breite entspricht der Distanz einer einmonatigen Reise. Seine Trinkgefäße gleichen der Anzahl der Sterne im Himmel, und dies ist in Übereinstimmung mit den Überlieferungen, welche in vielerlei Hinsicht authentisch sind.

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3  Dies ist die Bedeutung des Hadith: „Ein großer Mann, der viel isst und trinkt, wird gebracht und gewogen, und sein Gewicht wird - aus der Sicht Allahs - nicht dem Flügel einer Fliege gleich sein“, dann las er: »Darum sind ihre Werke nichtig, und am Tage der Auferstehung werden Wir ihnen kein Gewicht beimessen.« [18:105] Überliefert von Bukhari und Muslim.



Der Iman an die Strafe im Grab, und dass diese Ummah im Grab geprüft und über den Iman und den Islam gefragt wird. Darüber, wer sein Herr und sein Prophet ist.

Und dass Munkar und Nakir kommen werden - so wie Allah es will und wünscht, dass sie kommen. Der Iman daran und die Bestätigung dieser Wahrheit.

Der Iman an die Fürbitte des Propheten, Allahs Frieden und Segen auf ihm, und dass manche Leute aus dem Feuer entfernt werden, nachdem sie das Feuer geschmeckt haben und in Kohle umgewandelt wurden. Der Iman, dass angewiesen wird, sie in einen Fluss am Tore des Paradieses hineinzusetzen, so
wie dies überliefert wird - all dies entsprechend dem, wie Allah es will und wünscht. Wahrlich, man muss daran Iman und diese Wahrheit bestätigen.

Der Iman daran, dass Masihu-Dajjal kommen wird und zwischen seinen beiden Augen „Kafir“ stehen wird. Und der Iman an die Ahadith über ihn, die zu uns gelangt sind. Der Iman, dass dies so geschehen wird.

Der Iman, dass ’Isa herabkommen und ihn am Tore von Ludd töten wird.

Und dass Iman Rede und Handlung ist, er steigt und nimmt ab, so wie dies in der Überlieferung „Der in seinem Iman vollkommenste ist jener, der die besten Manieren hat“4 berichtet wird.

Wer auch immer das Gebet unterlässt, der ist ungläubig geworden. Keiner der Handlungen, die unterlassen werden, führen zum Kufr, außer dem Gebet. Wer auch immer das Gebet unterlässt, ist ein Kafir, und Allah hat seine Tötung erlaubt.

Der beste in dieser Umma nach dem Propheten, Allahs Frieden und Segen auf ihm, ist Abu Bakr as-Siddiq, dann ’Umar Ibn al-Khattab, und dann ’Uthman Ibn Affan. Wir geben diesen drei den Vorrang, genau so, wie die Gefährten des Gesandten Allah, Allahs Frieden und Segen auf ihm, ihnen den Vorrang gaben.Die Gefährten hatten nie eine Meinungsverschiedenheit in dieser Sache. Nach
diesen drei kommen die fünf Gefährten der Schura (Ratsversammlung): ’Ali Ibn Abi Talib, az-Zubair, Talha, ’Abdur-Rahman Ibn ’Awf und Sa’d Ibn Abi Waqqas. Jeder von ihnen war für die Khilafa geeignet, und jeder von ihnen war ein Imam (Führer). In dieser Angelegenheit nehmen wir den Hadith von Ibnu ’Umar: „Wir sahen - während der Gesandte Allahs, Allahs Frieden und Segen auf ihm, am Leben war und seine Gefährten weitverbreitet waren - Abu Bakr (als ersten), dann ’Umar, dann ’Uthman, und dann blieben wir still.“5

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4  Überliefert von Abu Dawud, Tirmidhi, Ahmad in seinem Musnad, ad-Darimi, Ibn Hibban in seinem Sahih.

5  Überliefert von al-Bukhari, Abu Dawud, at- Tirmidhi, Ibn Maja.



Nach diesen fünf Gefährten der Schura kommen die Leute von den Gefährten des Gesandten Allahs, Allahs Frieden und Segen auf ihm, welche in Badr von den Muhajirun (Auswanderer aus Mekka) gekämpft haben, und dann jene, die in Badr von den Ansar (Helfer in Medina) gekämpft haben. (Jedermanns Stufe ist entsprechend seiner Auswanderung und dem Vorrang in der Annahme des Din.)

Danach sind die besten der Menschen: Die Gefährten des Gesandten Allahs, Allahs Frieden und Segen auf ihm, jene Generation, zu der er gesandt wurde. Jeder, der ihm Gesellschaft geleistet hat, sei dies für ein Jahr, ein Monat, ein Tag, eine Stunde, oder dass er ihn lediglich gesehen hat, so ist er unter den Gefährten.6 Sein Gefährtenstatus entspricht dem Ausmaß seiner Gesellschaft mit ihm, dem Vorrang ihm Gesellschaft geleistet zu haben (ob er zu den ersten gehört), von ihm gehört und nach ihm geschaut zu haben.

Die nächsten in der Kameradschaft zu ihm sind besser als die Generation, die ihn nicht gesehen hat, selbst wenn sie Allah mit allen guten Taten treffen. Trotzdem sind jene, die dem Propheten, Allahs Frieden und Segen auf ihm, Gesellschaft geleistet haben, ihn gesehen und von ihm gehört haben, besser.

Und wer auch immer ihn mit seinen Augen sah und an ihn Iman hatte, selbst wenn dies nur für eine Stunde war, ist aufgrund seiner Kameradschaft (d.h. dass er Sahabi ist) besser als die Tabi’in (Generation nach den Gefährten), auch wenn die Tabi’in alle gute Taten vollbracht haben.

Das Zuhören und das Gehorchen der Führer (A’imma) und des Amir ul- Mu’minin (Führer der Gläubigen) - von denen, welche die Macht der Khilafam erlangt haben und sich die Leute vereint und ihnen zugestimmt haben und mit ihnen zufrieden sind - seien sie rechtschaffen oder sündhaft.

Und auch (das Zuhören und Gehorchen eines Mannes), der gegen die Leute mit dem Schwert gekämpft hat (d.h. erobert hat), bis er der Khalif wurde und man ihn Amirul-Mu’minin nannte.

Die Teilnahme an Kämpfen gemeinsam mit den Führern (Umara), seien sie rechtschaffen oder sündhaft, ist eine immerwährende Sache bis zum Tage des Gerichtes. Sie darf niemals unterlassen werden. (Ähnlich) ist es mit der Verteilung der Kriegsbeute und der Bestimmung der A’imma, um die
vorgeschriebenen Strafen (Hudud) durchzuführen; auch sie sind immerwährend. Es ist für niemanden erlaubt, sie zu tadeln oder zu bekämpfen (d.h. die A’imma).

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6  Ibn al-Madani (234 n. H.) sagte: „Wer auch immer den Propheten, Allahs Frieden und Segen auf ihm, begleitet hat oder ihn sah, auch wenn dies im Laufe des Tages nur für eine Stunde war, so ist er einer seiner Gefährten.“ Und sein Schüler Imam al-Bukhari sagte: „Wer auch immer von den Muslimin den Propheten, Allahs Frieden und Segen auf ihm, begleitete oder ihn sah, so ist er einer von den Gefährten.“ Sahih al-Bukhari, 7/1 mit Fath.




Auch die Überreichung der Spende an sie (d.h. die A’imma) ist erlaubt und wirksam. Wer auch immer die Spende ihnen gibt, so wird es ihm genügen (d.h. seine Pflicht wird erfüllt sein), seien sie rechtschaffen oder sündhaft.

Und die Verrichtung des Jumu’a-Gebetes hinter ihm (d.h. dem Herrscher) und hinter jedem, den er dazu ernennt, ist eine erlaubte und vollkommene Handlung, und das Gebet besteht aus zwei Rak’a. Wer auch immer diese wiederholt (nachdem er hinter ihm gebetet hat) ist ein Neuerer, einer, der die Überlieferungen verlässt, und er ist ein Gegner der Sunnah. Er erhält nichts (an Belohnung) von der Vortrefflichkeit (der Teilnahme am) Jumu’a-Gebet, wenn er nicht akzeptiert und der Meinung ist, dass das Gebet hinter den Führern auszuführen ist - wer sie auch sein mögen, seien sie rechtschaffen oder sündhaft (d.h. die Führer). Daher ist die Sunnah, dass er zwei Rak’a mit ihnen betet. (Wer auch immer sie wiederholt, ist ein Neuerer) und dass er bestätigt, dass sie (die Rak’as) vollkommen und vollständig sind, ohne in dieser Hinsicht einen Zweifel im Herzen zu haben.

Wer auch immer sich gegen einen Führer von den Führern unter den Muslimen auflehnt, nachdem die Leute ihm (d.h. dem Führer) zugestimmt haben und sich unter ihm vereint haben und seine Khilafa bestätigt haben - egal wie auch immer dieses Khilafa zustande kam, sei dies durch ihr Wollen und ihre
Akzeptanz oder durch seine Gewalt und Herrschaft über sie - so hat dieser Auflehner den Muslimen Ungehorsam geleistet und den Überlieferungen des Gesandten Allahs, Allahs Frieden und Segen auf ihm, widersprochen. Und wenn der Auflehner stirbt, so stirbt er einen Tod der Unwissenheit (Jahiliyya).

Das Töten (eines Mannes), der an der Macht ist, ist nicht erlaubt. Auch ist es für keinen erlaubt, sich gegen ihn aufzulehnen. Wer auch immer dies tut, ist ein Neuerer, und er beruht auf etwas anderem als die Sunnah und dem richtigen Weg.

Der Kampf gegen Diebe und Auflehner (Khawarij) ist erlaubt. Dies ist der Fall, wenn sie einen Mann hinsichtlich seiner Person und seines Vermögens angreifen. So ist es dann für ihn erlaubt zu kämpfen, sich und sein Vermögen zu verteidigen und (die Diebe und Auflehner) mit allem innerhalb seiner Möglichkeiten von sich und seinem Besitz zurückzuhalten.

Jedoch ist es ihm nicht erlaubt, dass er nach ihnen strebt (d.h. sie zu finden versucht), nachdem sie ihn verlassen haben. Auch soll er nicht ihren Spuren folgen, und dies ist für niemanden erlaubt, außer für den Imam (Führer) oder jenen, die bei den Muslimen Amtsgewalt besitzen.

Er darf sich nur bei seinem Heim verteidigen, und seine Absicht bei seiner Bemühung gegen sie sollte sein, dass er niemanden tötet. Falls er jedoch während seiner Verteidigung jemanden im Kampf tötet, dann wird Allah den Toten weit (von Sich und von Gutem) entfernen. Und wenn er selber in so einer
Situation getötet wird, während er sich und seinen Besitz verteidigt, dann hoffe ich, dass er ein Märtyrer ist, so wie sich dies im Hadith ereignete.

Alle diese Überlieferungen in dieser Hinsicht befahlen mit ihm zu kämpfen, jedoch nicht ihn zu töten, ihn zu verfolgen und ihn zu erledigen, falls er auf den Boden fallen oder verwundet werden sollte.

Und wenn er ihn gefangen nimmt, soll er ihn nicht töten und auch nicht die vorgeschriebene Strafe an ihm ausführen, sondern seine Angelegenheit zu jenem für ein Urteil bringen, den Allah bestimmt und Amtsgewalt verliehen hat.

Wir bestätigen für niemanden von den Leuten der Qibla in Bezug auf eine von ihm ausgeführte Tat, dass er im Paradies oder im Höllenfeuer ist. Wir haben Hoffnung und Furcht für den Rechtschaffenen, und wir haben Angst um den bösen und sündhaften Menschen, jedoch hoffen wir für ihn die Barmherzigkeit Allahs.7

Und wer auch immer Allah mit einer Sünde trifft, die für ihn das Feuer notwendig macht, bereut hat, sie nicht wiederholt und nicht (auf dieser Sünde) beharrt, dann wird Allah sich ihm (in Vergebung) zuwenden. Allah akzeptiert die Reue von seinen Dienern und verzeiht die schlechten Taten.8

Und wer auch immer Ihn trifft, nachdem die vorgeschriebene Strafe für die Sünde in dieser Welt eintraf, so wird sie (die Strafe in dieser Welt) übereinstimmend mit der Überlieferung des Gesandten Allahs, Allahs Frieden und Segen auf ihm, eine Sühne sein.

Und wer auch immer Ihn trifft, während er darauf beharrte und seine Sünde nicht bereute, die eine Bestrafung notwendig macht, dann obliegt seine Angelegenheit Allah. Wenn Er will, bestraft Er ihn, und wenn Er will, vergibt Er ihm.

Und wer auch immer Ihn als Kafir trifft, wird von Ihm bestraft, und Er wird ihm nicht vergeben.

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7  Der Kommentator von ’Aqidatut-Tahawiyya, Ibn Abil-Izz (792 n. H.) sagte auf Seite 378: „Wir sagen über eine bestimmte Person von den Leuten der Qibla nicht, dass er zu den Leuten des Paradieses oder des Höllenfeuers gehört, abgesehen von dem, den der Wahrhaftige (d.h. Prophet) uns berichtet hat, dass er im Paradies ist, wie bspw. die Zehn, denen die frohe Botschaft des Paradieses gegeben wurde. Und wenn wir sagen [...] dass wer auch immer entsprechend dem Willen Allahs die Hölle betreten wird, von jenen, die aufgrund der Begehung von großen Sünden es erforderlich gemacht haben, das Feuer zu betreten, und dass er aufgrund der Fürbitte jener, die zur Fürbitte berechtigt sein werden, aus dem Feuer herausgebracht wird [...], dann würden wir uns (vor so einer Aussage) über eine bestimmte Person hüten. Daher bezeugen wir für ihn nicht das Paradies, auch nicht, dass er das Höllenfeuer betreten wird, außer mit Wissen - denn die Wahrheit (in dieser Sache) ist verborgen, denn wir wissen nicht, auf (welchem Weg) eine Person stirbt. Jedoch haben wir Hoffnung für jene, die Gutes tun und Angst um jene, die Schlechtes tun.“ 

8  Allah - der Erhabene - sagt: „Und Er ist es, Der Reue von Seinen Dienern annimmt und Sünden vergibt und weiß, was ihr tut.“ [Sura 42:25]




Und die Steinigung zum Tode ist für jenen rechtmäßig, der (sich mit der Ehe) bereichert hat, jedoch Unzucht begeht, entweder dadurch, dass er/sie (diese Tat) zugibt oder dadurch, dass der Beweis gegen ihn/sie gesichert wurde. Der Gesandte Allahs, Allahs Frieden und Segen auf ihm, hat zum Tode gesteinigt und die Rechtgeleiteten Nachfolger ebenso.

wer auch immer einen einzigen Gefährten des Gesandten Allahs, Allahs Frieden und Segen auf ihm, beleidigt, erniedrigt oder ihn für etwas hasst, was durch ihn verursacht wurde, oder seine Fehler nennt, so ist er ein Neuerer. (Er bleibt in diesem Zustand) bis er für sie alle bei Allah um Barmherzigkeit bittet und sein Herz über sie gut gesinnt und aufrichtig ist.

Und Heuchelei: Sie ist Kufr, dass jemand an Allah ungläubig ist und andere neben Allah verehrt (innerlich), jedoch den Islam nach Außen zeigt, so wie die Heuchler zur Zeit des Gesandten Allahs, Allahs Frieden und Segen auf ihm.

Und seine Aussage: Wer auch immer drei Eigenschaften besitzt, er ist ein Heuchler...“9 ist eine Verstärkung (des Ausdrucks); wir überliefern sie, wie sie kam, und wir erklären sie nicht. Ähnlich die Aussage: „Werdet nicht ungläubig nach mir, indem ihr euch gegenseitig die Köpfe abschlagt.“10

Und die Aussage: „Wenn zwei Muslime mit dem Schwert aufeinander treffen, dann sind (beide), der Tötende und der Getötete im Feuer.“11

Und: „Verfluchung eines Muslims ist Sündhaftigkeit und seine Bekämpfung ist Kufr.“12 Und: „Wer auch immer zu seinem Bruder‚Ungläubiger’ sagt, kehrt es zu einem von beiden zurück.“13 Und:„Es ist Kufr an Allah, dass jemand seine Verwandtschaft leugnet, auch wenn es belanglos ist.“14 Und andere ähnliche Ahadith, die authentisch überliefert und bewahrt wurden. Wir unterwerfen uns ihnen, auch wenn wir ihre Bedeutung nicht kennen. Wir sprechen nicht darüber. Wir diskutieren nicht darüber. Und wir erklären diese Ahadith nicht, außer mit etwas Ähnlichem, mit denen sie zu uns kamen. Wir lehnen sie nicht ab, außer mit dem, was besser ist.

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9 Überliefert von al-Bukhari, Muslim und anderen.
10 Überliefert von al-Bukhari, Muslim und anderen.
11 Überliefert von al-Bukhari, Muslim und anderen.
12 Überliefert von al-Bukhari, Muslim und anderen.
13 Überliefert von al-Bukhari, Muslim und anderen.
14 Überliefert von Ibn Maja und Ahmad in seinem Musnad.




Das Paradies und das Höllenfeuer sind zwei erschaffene Dinge. Sie wurden bereits erschaffen, so wie dies vom Gesandten, Allahs Frieden und Segen auf ihm, zu uns gelangte: „Ich betrat das Paradies und sah ein Schloss...“15 Und: „Ich sah das Becken (Kauthar)...“16 Und: „Ich sah in die Hölle, und die meisten Bewohner waren Frauen.“ Und: „Ich sah in die Hölle und sah dieses und jenes...“

Wer auch immer behauptet, dass sie (Paradies und Hölle) nicht erschaffen sind, so ist er ein Leugner des Qur’an und der Ahadith des Gesandten Allahs, Allahs Frieden und Segen auf ihm. Ich betrachte ihn nicht als jemanden, der an das Paradies und an die Hölle Iman hat.

Und wer auch immer von den Leuten der Qibla als Muwahhid (einer, der die Einheit und Einzigkeit Allahs in Seiner Herrschaft, Seinen Namen und Eigenschaften und in Seiner Anbetung bezeugt) stirbt, dann wird das Bestattungsgebet für ihn verrichtet und man bittet für ihn um Vergebung.

Die Bitte um Vergebung für ihn darf nicht verweigert werden (d.h. man darf es nicht unterlassen, und wir unterlassen das Bestattungsgebet nicht für ihn, egal wie groß oder klein seine Sünden sein mögen. Seine Angelegenheit ist bei Allah.)
 

Ende der Abhandlung



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15  Überliefert von al-Bukhari.
16  Verzeichnet von an- Nasa’i, at-Tirmidhi und Ahmad in seinem Musnad.